Exkursion „Verein der Ziergeflügel- und Exotenzüchter Wolgast und Umgebung e.V.“        und der „AZ- Ortsgruppe Wolgast“

  

Der „Verein der Ziergeflügel- und Exotenzüchter Wolgast und Umgebung e.V.“ wurde im Jahre 1959 gegründet. Seit 2008 sind über 75 Prozent der Vogelliebhaber Mitglied der AZ- Ortsgruppe Wolgast.

Am 23.September 2017 unternahmen wir einen Ausflug zur Greifswalder Oie, einer kleinen Insel in der Ostsee nördlich von Usedom.

Die Insel ist etwa 54 ha groß und gehört zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Die Insel wird oft auch als das „Helgoland der Ostsee“ bezeichnet, da sie weiter vom Festland entfernt ist, als andere deutsche Ostseeinseln.

Die Insel wurde vor dem 1. Weltkrieg von verschiedenen Bauern und Wildtierzüchtern landwirtschaftlich genutzt. Auch ein kleiner Fischereinothafen entstand, welcher aber bald zu klein wurde. Ein Seemannsheim, welches in Seenot geratene Fischer aufnahm, wurde 1889 errichtet.

Auch touristisch wurde das Eiland genutzt. Ab 1877 brachte ein Dampfschiff  Tages- und Badegäste von Wolgast zur Insel.

Mit dem Aufbau der Heeres-Versuchsanstalt Peenemünde begann die militärische Nutzung durch die Wehrmacht und die Greifswalder Oie wurde zum Sperrgebiet erklärt.

Hier wurden bis 1945 Startversuche verschiedener Raketen unternommen. Die Ruine des Leitbunkers konnte bis 2009 besichtigt werden. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges demontierte und sprengte die Rote Armee einen Großteil der Anlagen. Anschließend war die Insel wieder bis 1957 für die Öffentlichkeit zugänglich.

Zu Zeiten der DDR waren die Grenztruppen der NVA auf dem Eiland stationiert. Nach der Wiedervereinigung wurde das militärische Sperrgebiet aufgehoben. Die zurückgelassenen Gebäude waren dem Gebrauch der ungebetenen Sportboot-Touristen ausgesetzt.

Im Jahre 1993 wurde durch den Verein Jordsand eine Station auf der Insel errichtet. Dieser richtete den Inselhof wieder für seine Bedürfnisse her. Andere Gebäude wurden zurückgebaut oder grundüberholt.

Im Jahre 1855 wurde der östlichste Leuchtturm Deutschlands in Betrieb genommen. Er ist bis heute der lichtstärkste Leuchtturm Mecklenburg-Vorpommerns. Er besitzt eine seltene linksdrehende Optik, welche bis zu 50 km weit zu sehen ist. Der Leuchtturm wurde 1994 aufwendig saniert.    

Ab Februar 1995 wurde die Insel als Naturschutzgebiet ausgewiesen und wird seitdem vom Verein Jordsand betreut.

Geschützt werden unter anderem die geologischen Besonderheiten der Insel, aber auch die Waldweide, der Niederwald und der Eichen-Hainbuchenwald. Auf der Insel sind seltene Orchideenarten anzutreffen. Auch die Stechpalme ist in dieser Region nur noch auf der Oie zu finden.  

Seid August 1993 führt der Verein Jordsand mit der Vogelwarte Hiddensee die Beringungsstation auf der Insel. Hier werden über 20.000 Vögel in 165 Arten pro Jahr zu Forschungszwecken in modernen Fangnetzgärten gefangen, vermessen und nach dem Beringen wieder frei gelassen.

Alle Informationen werden auf einer Datenbank gespeichert. Die Insel ist in einer Kette weiterer Stationen integriert, welche die Zugvögel von Skandinavien bis Westafrika beobachten.

Die am häufigsten anzutreffenden Singvögel sind das Rotkehlchen, der Fitis, die Singdrossel, das Wintergoldhähnchen und der Trauerschnäpper.

Zu den Brutvögeln zählen Buchfinken, Karmingimpel, Zaunkönige, Grasmücken, Amseln sowie Mehl-und Uferschwalben. Auch viele Seevögel haben ihre Heimat auf der Insel. Eine sehr große Kolonie von Kormoranen ist auf der Ostseite der Insel ansässig.

Aber auch Säugetiere leben auf der Greifswalder Oie. Eine Herde Rauwollige Pommersche Landschafe wird auf den Weiden der Insel gehalten. Auch der Siebenschläfer ist auf dem Eiland zu Hause.

Seid einigen Jahren findet man auch im Wasser Säugetiere. Im flachen Ufergewässer und auf den vielen Steinen, welche in der Nähe der Insel im Wasser liegen, tummeln sich Kegelrobben.     

Auch für die Bienenzucht ist die Insel bekannt. Auf der Oie befindet sich eine Bienenbelegstelle auf der wertvolle Bienenköniginnen gezüchtet werden.

Die Greifswalder Oie wird von Peenemünde und Freest aus mit Ausflugsdampfern angelaufen. Allerdings ist die Insel als Naturschutzgebiet der Öffentlichkeit nur begrenzt zugänglich. Es dürfen maximal 3 mal pro Woche höchstens 50 Personen das Eiland betreten. Baden und privater Bootsverkehr sind nicht erlaubt. Auch gastronomische Einrichtungen findet man auf der Insel nicht.

Die Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger ist mit einem Seenotkreuzer auf der Oie stationiert.

Der Verein Jordsand hat uns über die Insel geführt. Nach einem kleinen Vortrag im Informationszentrum durften wir einen Blick in den Fanggarten werfen. Dort wurde uns vieles über die Arbeit der Mitarbeiter, die fast alle im freiwilligen Dienst hier tätig sind, erzählt.

In der Beringungsstation hat die verantwortliche Angestellte uns an Hand von gefangenen Tieren ihre Arbeit erklärt.

Im Anschluss sind wir auf der Insel in nördlicher Richtung gewandert und konnten noch den Leuchtturm besichtigen. Dieser kann bestiegen werden und man hat bei gutem Wetter eine sehr schöne Sicht in alle Richtungen.

Alle Mitglieder des Vogelverein aus Wolgast waren begeistert von der Greifswalder Oie und auch von der Arbeit der Naturschützer.


  

Wir bedanken uns beim Verein Jordsand und der Reederei für den sehr schönen Tag.

Möge dieses Stück Natur noch sehr lange erhalten bleiben .


      

Roland Janetzky (40712)

 

 

 Fotos: Zfrd.: Porath

 

 

 

Der Nahmarker vor Peenemünde

 

 

Die Oie in der Ferne

 

Führung durch den Fanggarten

 

 

Wintergoldhähnchen im Fangnetz

 

 

 

Mitarbeiter des Vereins "Jordsand" beim vermessen der Vögel

 

 

 

 

Rotkehlchen nach dem vermessen , vor dem freilassen

 

Wintergoldhähnchen vor dem freilassen

 

Der Leuchtturm

 

Kegelrobben

 

Die Rückfahrt

 

 

 

Impressionen unserer Züchter


 1,1 Pflaumenkopfsittich

 

 

 

 

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Kontakt:

roland-janetzky@t-online.de